Sale and Lease back von Kfz / PKW / Fahrzeugen: Anbieter & Vorteile

Auf den ersten Blick klingt es etwas absurd, erst Fahrzeuge zu erwerben, dann an eine Leasingfirma im Rahmen des Sale and Lease back zu verkaufen und anschließend wieder zu leasen. Was bei Immobilien und Produktionsanlagen schon seit vielen Jahren üblich ist, gilt auch für Fahrzeuge.

Die Rede ist in diesem Fall allerdings nicht davon, ein einzelnes Fahrzeug zurück zu leasen, möglichst einen VW Passat. Sale and Lease back greift im gewerblichen Bereich in der Regel für ganze Fahrzeugflotten oder Spezialfahrzeuge wie Kranwagen oder Betonmischer und Ähnliches.

Anbieter

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Was ist Sale and Lease back? Erklärung und Definition

Das Unternehmen, häufig handelt es sich um klein- und mittelständische Unternehmen (KMUs), sucht sich eine Leasinggesellschaft. Diese Kauft den Wagenpark an und vermietet ihn dann wieder an die Firma. Der Vorteil dabei ist, dass die Fahrzeuge bereits im Unternehmen vorhanden sind und dort auch verbleiben. Es kommt folglich zu keinem zeitlichen Bruch im Unternehmensablauf.

Wichtig ist, dass es kein Höchstalter oder Mindestalter für die zur Disposition stehenden Fahrzeuge gibt. Wirtschaftlich sinnvoll ist diese Art der Generierung von Eigenmitteln ab einer Größenordnung von ca 100.000 Euro, kann aber auch schon bei geringeren Beträgen greifen. Ab welchem Volumen ein Ankäufer einsteigt, hängt von Leasinggeber zu Leasinggeber ab. Gleiches gilt auch für die Dauer der Leasingverträge. Da es sich nicht um Neuwagen handelt, fällt der Leasingvertrag in der Regel kürzer aus, als die Abschreibungsdauer eines Neuwagens. Üblich für die Leasingdauer sind drei oder vier Jahre. Am Ende der Laufzeit hat der Leasingnehmer in der Regel eine Rückkaufsoption zum dann geltenden Restwert.

  • Bei Sale and Lease back verkauft der Eigentümer ein Wirtschaftsgut an eine Leasinggesellschaft und mietet es dann wieder an.

Wirtschaftliche Planbarkeit wichtiges Argument

Natürlich freut sich das Unternehmen, wenn es kurzfristig Liquidität generiert, um an anderer Stelle zu investieren. Zwei Dinge müssen aber berücksichtigt werden:

  • Lassen die Erträge der Firma den Schluss zu, dass die Leasingrate über die gesamte Laufzeit tragbar bleibt? Die einmaligen Anschaffungskosten wurden zu einem zurückliegenden Zeitpunkt erwirtschaftet. Ist die Geschäftslage stabil geblieben, um die jetzt „fiktive Ansparung“ weiterhin vorzunehmen?
  • Führt die neue Investition dazu, dass die damit erwirtschafteten Überschüsse die Leasingraten für die Fahrzeuge im Idealfall überkompensieren?

Welchen Sinn hat Sale and Lease back?

Investitionen sind ein wesentlicher Bestandteil für eine Firma, um am Markt mithalten zu können und möglichst zu expandieren. Wurde eine Fahrzeugflotte aus dem Unternehmensvermögen finanziert, hat das zur Folge, dass ein nicht unwesentlicher Teil der eigentlich liquiden Mittel gebunden ist.

Steht eine anderweitige Investition ins Haus, bieten sich drei Möglichkeiten der Finanzierung:

  • Das Investitionsgut wird durch ein Bankdarlehen finanziert.
  • Das Investitionsgut wird durch Leasing finanziert.
  • Für die Finanzierung werden eigene Gelder verwendet.

Die dritte Option setzt allerdings voraus, dass diese Gelder vorhanden sind. Durch das Sale and Lease back (auch „Sale and rent back“ genannt) Verfahren hat das Unternehmen die Möglichkeit, liquide Mittel aus der „toten Masse“ des Fuhrparks zu generieren.

Diese Variante ist dann sinnvoll, wenn das Sale and Lease back günstiger ausfällt, als eine Bankfinanzierung oder ein Leasing des Investitionsgutes. Vor dem Hintergrund, dass der Leasingvertrag sehr individuell ausgestaltet werden kann, liegen hier durchaus Potenziale.

Durch das Sale und Lease back generiert das Unternehmen kurzfristig finanzielle Liquidität, die an anderer Stelle eingesetzt werden kann.

Was schließt der Leasingvertrag ein?

Zunächst einmal sind die Fahrzeuge Gegenstand des Leasingvertrages. Allerdings umfassen Leasingverträge wahlweise noch weitere Bestandteile. Dazu zählen

  • Wartung und Service des Fuhrparks
  • Versicherung
  • Steuer

Einzig die Kosten für Benzin oder Diesel sind nicht im Vertrag enthalten. Bei der Ausgestaltung des Sale and Lease Back Vertrages kommt es nun darauf an, dass beispielsweise durch die Bündelung der Versicherungsprämie gegenüber den bisherigen Beiträgen ein finanzieller Vorteil entsteht. Abhängig von bisher möglicherweise bestehenden Werkstattvereinbarung kann durch das Gesamtpaket ebenfalls eine Kostensenkung für die einzelnen Fahrzeuge erreicht werden, die in der Summe wieder die Komplettlösung des Zurückleasens attraktiver macht als eine Bankfinanzierung.

  • Sale and Lease back erhöht zeitnah die Liquidität des Unternehmens.
  • Full-Service Leasing schließt nicht nur die Leasingrate für das Wirtschaftsgut, sondern auch Wartung und Versicherung mit ein.

Steuerrecht: Umsatzsteuer & Mehrwersteuer

Im Gegensatz zu einer klassischen Finanzierung fällt beim klassischen Leasing auf die Leasingraten Umsatzsteuer an. Diese kann die Firma wiederum mit der vereinnahmten Mehrwertsteuer aus den Einnahmen des laufenden Geschäftsbetriebes verrechnen und damit die laufende Umsatzsteuervorauszahlung senken. Richtig spannend wird dieser Sachverhalt, wenn die gesamte bezahlte Umsatzsteuer des Unternehmens dadurch die Mehrwertsteuereinnahmen übersteigt. Eine Rückzahlung des überzahlten Steuerbetrages ist die positive Folge.

Allerdings kann es zu einem bösen Erwachen kommen, wenn die Vertragsausgestaltung nicht 100 Prozent perfekt ist. Der Bundesfinanzgerichtshof entschied in einem Fall (BFH-Urteils vom 6. April 2016, V R 12/15) abweichend von der bisherigen Rechtssprechung, dass der Verkaufserlös aus dem „Sale“-Bestandteil des Vertrages kein Darlehen darstellt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Finanzgerichte immer wieder geurteilt, dass es sich bei der Auszahlung um ein klassisches Darlehen handelt, für das keine Umsatzsteuer in Rechnung gestellt werden darf. Dennoch ist das Thema Umsatzsteuer immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Da der Leasingnehmer vor Beginn des Leasingverhältnisses Eigentümer der geleasten Sache war, handelt es sich teilweise nur um eine Verschiebung der Eigentums-, nicht aber der Besitzverhältnisse, was wiederum keine Vorsteuer auslöst.

Bilanzierung

Sale and Lease back hat auch bilanzielle Auswirkungen. Das Anlagevermögen sinkt, es kommt zu einer Bilanzverkürzung.

In Bezug auf die Gewinn-und-Verlustrechnung spielt es auch eine Rolle, wem das Leasinggut zugerechnet wird. Erfolgt die Zurechnung dem Leasingnehmer, kann er die  Leasingraten nicht als Betriebsausgaben ansetzten, lediglich die Abschreibung auf das Leasinggut.

  • Hinsichtlich der Umsatzsteuer kommt es bei Sale and Lease back immer wieder zu steuerrechtlichen Diskussionen.
  • Wird der Kaufpreis als Darlehen betrachtet, entfällt die Umsatzsteuer.
  • Besitzverhältnisse wirken sich ebenfalls auf eine mögliche Abzugsfähigkeit der Umsatzsteuer aus.
  • Grundsätzlich führt Sale and Lease back zu einer Bilanzverkürzung

Wertermittlung des Leasinggutes

Damit der Leasinggeber weiß, mit welcher Größenordnung er kalkulieren muss, steht zunächst die Wertermittlung an. Dafür kann die Leasinggesellschaft auf drei Möglichkeiten zurückgreifen:

  • Der Marktwert: Der Leasinggeber schaut, welchen Marktwert das Fahrzeug aktuell hat und vermutlich zum Ende der Leasingdauer haben wird. Bei einer Fahrzeugflotte ist dies relativ einfach, schwieriger wird es bei Spezialfahrzeugen, für die es in diesem Sinn keinen Zweitmarkt gibt.
  • Die Opportunitätsbetrachtung: In diesem Fall schaut die Leasinggesellschaft, welchen Anteil das Leasinggut in der Vergangenheit an der Gewinnerwirtschaftung hatte und wie dieser Anteil in Zukunft aussehen wird.
  • Selbstkosten: Diese Methode kommt am meisten bei Spezialfahrzeugen zum Tragen. Berechnungsgrundlage sind die Herstellungskosten des Fahrzeuges, bereinigt um die Abschreibung.

Beispiel – Rechenbeispiel für einen Sale and Lease back Vertrag

Anschaffungswert 1.000.000,00 €
Bewertungsabschlag (10 %) 100.000,00 €
Auszahlungsbetrag 900.000,00 €
Restwert 540.000,00 €
Laufzeit 48 Monate
Effektiver Zinssatz p. a. 9,5 %
Leasingrate p. m. 12.978,30 €
Leasingraten insgesamt 622.958,90 €
↳ davon Zinsen 262.958,90 €
Bearbeitungsgebühr (2 % des Auszahlungsbetrags) 18.000,00 €
Gesamtaufwand 740.958,90 €

 

Quelle: https://finanzierung.com/sale-lease-back/sale-and-lease-back-kosten-gebuehren/

 

Nachteile des Sale and Lease back

Wo Licht ist, ist bekanntermaßen auch Schatten. Sale and Lease back hat zweifelsfrei positive Aspekte. Es birgt allerdings auch Risiken. Das Anschaffungskapital für den jetzt zwecks Leasing verkauften Fuhrpark wurde unter möglicherweise anderen geschäftlichen Umständen angespart.

Das Risiko des Sale and Lease back liegt in der Zukunft. Sollten die Umsätze und damit die Gewinne des Unternehmens rückläufig sein, fehlen unter Umständen die notwendigen Gelder, um die Leasingrate bedienen zu können.

Es kann ebenfalls kritisch werden, wenn aufgrund eines extremen Liquiditätsengpasses Fahrzeuge verkauft werden müssten, um diesen Engpass zu überbrücken. Mit dem für das Leasing verkauften Fahrzeug ist dies nicht mehr möglich.

Leasinggeber sind ebenfalls nicht zimperlich, wenn es zu Unregelmäßigkeiten bei der Ratenzahlung kommt. Ein weiterer Punkt, den viele Experten beim Leasing kritisch sehen, ist die Unkündbarkeit der Verträge.

Tobias Kramer