Payred Kredit Test & Erfahrung – Seriöser Anbieter? Erfahrungsbericht und Bewertung

payredBei Payred handelt es sich um einen Kreditvermittler mit Sitz in Berlin. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, auch Darlehen bei schwierigem Bonitätshintergrund der Antragsteller zu platzieren. Wir haben uns die Berliner einmal näher angeschaut, um herauszufinden, welche Chancen Payred bietet.

Payred Erfahrungen und Test

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Kredite zwischen 1.000 Euro und 100.000 Euro möglich.
  • Laufzeiten zwischen 12 und 180 Monaten, abhängig von der Darlehenshöhe.
  • Kostenlose Sondertilgungen
  • Keine Gebühren bei Zahlungsverzug
  • Auszahlung innerhalb von 24 Stunden
  • Vollständig elektronischer Antragsprozess
  • Vermittlung auch bei schwacher Schufa
  • Nicht für Selbstständige
  • Payred macht einen intransparenten Eindruck aufgrund fehlender Angaben.
  • Kein telefonischer Kontakt möglich

In unserer Übersicht finden Sie weitere Anbieter für einen Kredit ohne Schufa.

Payred Erfahrungsbericht

Die erste Frage eines Verbrauchers lautet natürlich, wie steht es mit den Zinsen? Payred greift auf die weitverbreitete Option der bonitätsabhängigen Zinsen zurück. Dazu kommt noch die Ausrichtung nach der Darlehenshöhe. Die Zinsen bewegen sich nominal zwischen 4,79 Prozent pro Jahr und 13,50 Prozent jährlich. Für den effektiven Jahreszins bedeutet dies eine Bandbreite zwischen 4,91 Prozent und 14,90 Prozent. Das repräsentative Berechnungsbeispiel gemäß Paragraf 6a der Preisangabenverordnung (PAngV) liest sich wie folgt:

Bei einem Nettodarlehen von 4.000 Euro und einer Laufzeit von 72 Mon. erhalten zwei Drittel der Kreditnehmer voraussichtlich einen eff. Zins p.a. von 7,9% oder günstiger. Gebundener Sollzinssatz beläuft sich dabei auf 6,45% p.a.

Mit den Zinssätzen reiht sich Payred ohne besondere Ausreißer nach oben oder unten in die Garde der Anbieter für Kredite ohne Schufa ein.

Die Rahmenbedingungen

Darlehen sind bei Payred in einer Größenordnung zwischen 1.000 Euro und 100.000 Euro erhältlich. Damit bietet sich auch die Möglichkeit an, mehrere laufende Kredite zu bündeln und somit wieder einen Überblick über die laufenden Verbindlichkeiten zu erhalten. Der Einstieg mit 1.000 Euro fällt erfreulich niedrig aus.

Bedauerlich ist, dass Selbstständige dieses Angebot nicht in Anspruch nehmen können.

Payred gliedert seine Kredit in drei Varianten, die Einfluss auf die Darlehenshöhe und die Laufzeit haben:

Basis Standard Premium
Kredithöhe Bis 3.500 Euro Bis 15.000 Euro Bis 100.000 Euro
Laufzeit in Monaten 12 bis 36 12 bis 60 12 bis 180
Effektiver Jahreszins Ab 4,79 Prozent Ab 5,70 Prozent Ab 6,20 Prozent
Schufa-frei möglich Ja Ja Nein
Sofortauszahlung Nein Ja Ja

 

Im Fall einer Privatinsolvenz ist keine Kreditvergabe möglich. Das Verhältnis von Schulden zu Einkommen darf maximal 1:1 betragen, je geringer es ausfällt, um so besser.

Das Einkommen des Antragstellers muss mindestens zehn Prozent über der Pfändungsfreigrenze liegen und darf 1.100 Euro im Monat nicht unterschreiten. Es darf darüber hinaus keine Ratenausfälle von mehr als 90 Tagen in den letzen zwölf Monaten gegeben haben.

Die Auszahlung bei den Kreditvarianten Standard und Premium erfolgt innerhalb von 24 Stunden ab Antragstellung.

Auch wenn es sich bei Payred um einen Vermittler handelt, fallen für den Darlehensnehmer keinerlei Kosten in Formen von Abschlussgebühren, Vermittlungsgebühren oder Ähnlichem an. Wie generell bei Banken üblich, sind die Provisionen für Vermittler im Zins eingepreist.

Hinsichtlich der Mindestkreditsumme gibt es auf der Seite jedoch widersprüchliche Aussagen. In den Textblöcken ist einmal von 3.500 Euro, einmal von 4.000 Euro die Rede. Die möglichen 1.000 Euro werden erst im Rahmen des Antragsprozesses sichtbar.

Als interessant werten wir die Staffelung der Kredite nach Volumen, können aber nicht nachvollziehen, weshalb die Sofortauszahlung in der Basis-Variante nicht möglich ist. Die Einstiegsgröße von 1.000 Euro trifft auch für diejenigen zu, die ihr Konto bei schlechter Schufa einfach nur ausgleichen möchten.

In unserer Übersicht finden Sie weitere Anbieter für einen Kredit ohne Schufa.

Die Rückzahlungsphase

Warum sollte sich ein Kreditnehmer noch vor der Vertragsunterzeichnung mit der Rückzahlungsphase seines Darlehens beschäftigen? Weil durchaus die Situation eintreten kann, dass er plötzlich über das notwendige Geld verfügt, um sein Darlehen vorzeitig ganz oder teilweise zurückzuführen. Bei Payred ist diese ohne Kosten möglich. Damit spart der Darlehensnehmer die Vorfälligkeitsgebühr, die bei einer Restlaufzeit von mehr als zwölf Monaten ein Prozent der getilgten Restschuld beträgt, bei weniger als einem Jahr 0,5 Prozent.

Kommt es aufgrund eines finanziellen Engpasses zu einem Zahlungsverzug, ist dieser auch kostenfrei.

Obwohl ein Kreditvertrag alle Fragen regelt, kann es dennoch zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Darlehensnehmer und Bank kommen. In diesem Fall wäre es wünschenswert, welche Ansprechpartner für den Kunden infrage kommen. Die Banken sind für diesen Fall gehalten, sowohl Angaben zur Aufsichtsbehörde als auch zu möglichen Schlichtungsstellen zu machen. Für den Vermittler gilt dies nicht. Wir stellen allerdings fest, dass zwar angegeben wurde, dass die Erlaubnis für die Kreditvermittlung gemäß Paragraf 34c Gewerbeordnung erteilt wurde, aber nicht durch wen. Da Berlin keine Kleinstadt ist, wäre es gut zu wissen, welcher Bezirk die Aufsicht hat.

Positiv werten wir, dass keine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt und auch keine Kosten bei Ratenstundung. Negativ sehen wir die fehlende Angabe zur Aufsichtsbehörde.

Der Service

Ein Unternehmen steht und fällt mit dem Service. Möglicherweise muss Payred diese Wahrheit erst noch lernen. Es findet sich nirgendwo, noch nicht einmal im Impressum, eine Telefonnummer. Die einzige Kontaktmöglichkeit besteht mittels E-Mail. Auf eine App verzichtet der Anbieter ebenfalls.

Die fehlende telefonische Kontaktmöglichkeit stufen wir als katastrophal ein.

Die Antragstellung

Über den Button „Angebot anfordern“ kommen wir zur Antragsstrecke. Wir haben im Ersten von angeblich zwei Schritten die Wahl zwischen den drei Kreditmodellen. Nach der Auswahl geht es über den Weiter-Button zu Schritt zwei. Wir müssen nun die gewünschte Kreditsumme, die Wunschrate und den Verwendungszweck vorgeben. Immerhin haben wir bereits 10 Prozent des zweiten Schrittes zurückgelegt. Schritt Zwei scheint sich in viele Unterschritte zu gliedern.

Die persönlichen Angaben erfordern auch die Eingabe, wann wir am besten erreichbar sind. Payred geht davon aus, dass jeder Antragsteller mindestens zwei Telefonnummern besitzt. Ohne Angabe der zweiten Rufnummer ist die Weiterleitung auf die nächste Seite nicht möglich. Ein Balken zeigt uns an, dass wir zwar 50 Prozent der Fragen beantwortet haben, eine eingeblendete Telefonnummer wäre uns allerdings lieber. Mit der Eingabe zu Arbeitsverhältnis und Einkommen sowie optional der Bankverbindung ist der Antragsprozess abgeschlossen.

Nach Absenden der letzten Eingaben erscheint eine Anzeige, dass die Anfrage geprüft wird, und wir in den nächsten Minuten eine E-Mail mit den notwendigen Informationen zur weiteren Bearbeitung erhalten. Das Darlehen stünde am nächsten Tag zur Auszahlung bereit.

Amüsant ist der Hinweis, in der Zwischenzeit keine weiteren Anfragen bei Banken oder Kreditvermittlern zu stellen, da dies zu Sperrfristen bei den Banken führen und die Darlehensauszahlung verlängern würde.

In der Bestätigungsmail erfahren wir, dass wir zeitnah die Zugangsdaten zu unserem persönlichen Bereich erhalten, um dort den Gehaltsnachweis und den Kreditvertrag hochzuladen. Die Identifizierung erfolgt im Rahmen des VideoIdent-Verfahrens.

Die Antragsstrecke selbst macht einen hellen, freundlichen Eindruck, die Schrift ist gut lesbar. Positiv fällt auf, dass der Antrag für mobile Endgeräte optimiert wurde.

Bezüglich der Widerrufsfrist lässt sich keine pauschale Aussage treffen, da diese vom letztendlichen
Geldgeber abhängt.

Der positive visuelle Eindruck der Antragsstrecke kann nicht darüber hinwegtrösten, dass es keine Telefonnummer für direkte Rückfragen gibt. Die Aussage, keine weiteren Anfragen bei Banken zu stellen, kommt ein wenig als subtiler Druck auf den Antragsteller herüber.

Unterlagen

Bei den Unterlagen geht es zum einen darum, welche Unterlagen der Kunde beibringen muss, zum anderen darum, welche Dokumente der Anbieter von sich aus zur Verfügung stellt. Bei den Kundenunterlagen scheint der Gehaltsnachweis zu genügen, ein positives Signal.

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen haben wir vergeblich gesucht. Außer der Datenschutzerklärung haben wir keine Dokumente von Payred gefunden. Hier geht das Unternehmen ebenso sparsam mit Informationen um, wie im Impressum.

Kunden sind mit der Übermittlung des Gehaltsnachweises gut bedient. Payred hält sich völlig bedeckt und erscheint recht intransparent.

Fazit – Bewertung

Die enorme Bandbreite der möglichen Kreditsumme von 1.000 Euro bis zu 100.000 Euro erscheint sehr attraktiv. Dazu kommt die sehr lange Laufzeit von bis zu 180 Monaten. Mit den Zinsen, die für Kredite bei schwacher Bonität üblich sind, kann die Zielgruppe der Darlehensnehmer sicher gut leben. Spannend ist die Unterteilung in drei Kreditvarianten. Kostenlose Sondertilgungen stellen definitiv einen Pluspunkt dar. Als völlig indiskutabel empfinden wir das völlige Fehlen einer Kontakttelefonnummer, den fehlenden Hinweis auf die Aufsichtsbehörde und das Nicht-Vorhandensein der Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Die schnelle Auszahlung mag den einen oder anderen Kreditnehmer über die augenfälligen Defizite hinwegtrösten.

In unserer Übersicht finden Sie weitere Anbieter für einen Kredit ohne Schufa.

Julia Meyer